Nuno Oliveira
„Reiten heisst nicht vor Publikum nach Erfolgen haschen! Reiten ist der alltägliche Dialog mit dem Pferd in der Einsamkeit und heisst, das gemeinsame Streben nach Vollkommenheit!“
Eine der Grundlagen der Dressur ist das Regelmaß der Gangart. Denken Sie ständig daran.
Dressur heißt nicht, schwierige Lektionen vorzuführen, sondern das Pferd gelehriger, geschmeidiger zu machen und ihm besseres Gleichgewicht zu vermitteln.
Schulterherherein ist das Aspirin der Reitkunst: Es heilt alles. Ecke, Volte und Schulterherein sind ein Dreiecksverhältnis. … Schulterherein bedeutet ein Durchreiten der Ecke, welches sich bis zum Ende der langen Reitbahn fortsetzt. Es geht nicht so sehr darum, daß das Pferd seitwärts tritt, sondern gebogen.”
Das Geheimnis des guten Reitens ist, wenig zu tun. Je mehr du tust, desto weniger Erfolg wirst du haben.”
Verlange viel, gebe Dich mit wenig zufrieden, lobe oft.
Die einzig wahre Trabverstärkung ist diejenige, die das Ergebnis von Versammlung ist, wobei das Pferd leicht und auf der Hinterhand bleibt. Das Zulegen mit auffälligen Schulterbewegungen, bei denen der Pferderücken hohl bleibt, die Hinterbeine zurückgelassen werden und manchmal breit treten, gehört nicht in den Bereich der Reitkunst. Für dieses Zulegen ist es sehr wichtig im versammelten Trab durch die Kombination von Zügel- und Schenkelhilfen mehr Schwung produzieren zu können, wenn das Pferd es braucht, und dann diesen vermehrten Schwung im Augenblick des Übergangs ins Zulegen auszunützen.
Man spricht immer von der Leichtheit der Hand, vergisst aber, von der Leichtheit in der Tätigkeit der Beine zu sprechen… Man muss die Möglichkeit haben, durch entspannte Beine leichte oder kräftige, schnelle, gewissermaßen elektisierende Berührungen mit den Beinen zu geben, die Beine zu lockern, um zu berühren, lockern und berühren, ohne sie zu verlagern und blitzschnell. Man muß es auch in bestimmten Fällen verstehen, die Beine einige Sekunden vollkommen geschmeidig und entspannt im Kontakt zu lassen und dabei des Pferdes Seiten wohl zu fühlen. Man muß sie rund zu machen verstehen, um den Sporn ohne das Bein benutzen zu können; all das in Feinabstimmungen, die dem Pferd die Ausbildung unendlich erleichtern, wenn man das gut beherrscht.
Ein ausgebildetes Pferd zu besitzen bedeutet nicht nur die Gangarten zu versammeln oder Tempoverstärkungen zu haben, sondern vor allem daß es ausbalanciert, fröhlich und ohne Widerstand ist.